Chronologie (1837-heute)

Die chronologische Aufzeichnung einiger wichtiger und typischer Ereignisse aus dem Leben und der Tätigkeit der Gemeinde mag diesen Gang durch die oft bewegte Geschichte Schwamendingens abschliessen.

1837
Das Grossmünster verkauft den Kehlhof für 21'710 Gulden an die Familie Gehring, die ihn noch heute bewirtschaftet. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahre 1555, wo es auf dem Fundament des mittelalterlichen Kehlhofes neu errichtet wurde.
1851
wird zur 500. Jahrfeier des Eintritts Zürichs in den Schweizerbund auf dem Schulhausplatz die heute noch stehende Linde gepflanzt
1860
Der 1781 errichtete hölzerne Kirchenvorbau, der in die Empore führte, wird durch einen steinernen ersetzt und die Kirche dadurch um etwa acht Fuss verlängert.
1866
Die Schulpfleger erteilen den Lehrern von Schwamendingen und Oerlikon den Auftrag, «sukzessive, aber behutsam» das Turnen einzuführen.
1869 erhält die Gemeinde das Recht, den Pfarrer selbst zu wählen.
1870/71
Bau des Pfarrhauses.
1872 werden die Gemeinden Schwamendingen-Oerlikon zu einer eigenen Kirchgemeinde erhoben.
1876 wird die Primarschulgemeinde Schwamendingen-Oerlikon geteilt, während die gemeinsame Sekundarschule noch bis zur Eingemeindung weiter besteht.
1895 wird mit dem Bau einer zentralisierten Wasserversorgung begonnen. Dazu werden Quellen im Schwamendingerwald und an der Dübendorfstrasse gefasst und ihre Wasser in einem Reservoir am Fusse des Hüttenkopfs gesammelt. Nach zwei Jahren ist das gesamte Leitungsnetz mit den Hausanschlüssen fertiggestellt. Neben dem Schulhaus wird ein Tumschopf gebaut.
1902
In einer Statistik sind die reichsten Einwohner des Kantons Zürich aufgeführt. Eine Nebeneinanderstellung des Durchschnittsvermögens der zehn reichsten Einwohner jeder Gemeinde (hier die späteren Kreis-11-Gemeinden und zwei Nachbargemeinden ausgewählt) ergeben folgendes Vergleichsbild: Wallisellen 223'500.–, Dübendorf 63'000.–, Seebach 94'000.–, Oerlikon 94'500.–, Affoltern 49'100.–, Schwamendingen 40'500.–!
1906 Eine Zweiglinie der elektrischen Strassen bahn «Z.O.S.» (Zürich-Oerlikon-Seebach) wird bis zum «Hirschen» Schwamendingen geführt.
1910 Einführung der Elektrizität in Schwamendingen. Der Bau eines Transformatorenhäuschens, die Einrichtung der elektrischen Strassenbeleuchtung und verschiedener Hausanschlüsse stellt eine Sensation dar. Zum Schutze des Kirchendaches wird ein Vordach errichtet.
1913
Im «Echo vom Zürichberg» erscheint am 27. Mai folgende amtliche Schwamendinger Bekanntmachung: «Verbot! Da das Baden in der Glatt infolge der schamlosen Aufführung vieler Badenden den Passanten und hauptsächlich Kindern und Frauen gegenüber schon jetzt wieder zu Klagen Anlass gab, so ist hiermit den dort Badenden aufs strengste verboten, sich in der Nähe von öffentl. Strassen aufzuhalten und hat die Entfernung davon mindestens hundert Meter zu betragen. Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot wird mit Busse bis auf Fr. 15.– bestraft, wovon dem Verzeiger ein Drittel des Busseneingangs zufällt. Für Kinder und Bevormundete haften deren Eltern bzw. Vormünder. – Der Gemeinderat.»
1926 Brand der «Pfarrei» an der Bocklerstrasse, die mit der in den Chroniken erwähnten «Felver» oder «Kilchhuob» identisch war.
1929/30 Bau des Schulhauses an der Friedrichstrasse.
5.7.1931 Die vom Kantonsrat vorbereitete Abstimmung über die Eingemeindung von acht Vorortsgemeinden, darunter auch Schwamendingen, in die Stadt Zürich ergibt 69'967 Ja- und 33'586 Nein-Stimmen. Schwamendinger Ergebnisse: 290 Ja, 214 Nein. Damit wurde die Angliederung Schwamendingens an die Stadt Zürich beschlossen und dem langen Ringen um einen Finanzausgleich zwischen Oerlikon, Seebach, Affoltern und Schwamendingen ein Ende gemacht. Oerlikon war durch seine Industrie reich geworden und die übrigen drei Gemeinden durch den Zuzug vieler in Oerlikon arbeitender Hilfsarbeiter in Notlage geraten.
1932 Zur Erinnerung an Lehrer Heinrich Bosshard wird der dem Schulhaus anliegende Schulweg fälschlicherweise «Heinrich-Bosshardt-Strasse» benannt. Auch die am Schulhaus angebrachte Gedenktafel weist diesen Schreibfehler auf.
1.1.1934
Aufgabe der Gemeindeautonomie und Angliederung Schwamendingens als Quartier an die Stadt Zürich. Die vier Glattalgemeinden Oerlikon, Seebach, Affoltern und Schwamendingen bildeten zusammen den 11. Stadtkreis.
1971
Schwamendingen wird Stadtkreis 12.
1975 Gründung der Zunft Schwamendingen